Char Narayana Tempel auf dem Patan Darbar Platz

Patenschaft in Heidelberg: Prof. Dr. Axel Michaels und Prof. Dr. Christiane Brosius

Unerschöpflich ist, was es an dem großartigen Schnitzwerk des Tempels auf der klassischen Epoche der newarischen Architektur zu entdecken gibt, wenn man sich Zeit nimmt, den Darstellungen mit den Augen und auch mit den Fingern nachzugehen. Die Fragmente der Portale sowie die Streben konnten bereits bis zum 2. Mai in Sicherheit gebracht werden. Sie können restauriert, der Tempel wiederaufgebaut werden. Seit dem 6. Mai steht die Stele des Vierfältige Vishnu auf dem mehrstufigen Podest, auf dem einst der Tempel stand, unter freiem Himmel. Er wird einige Jahre auf seine Behausung warten müssen. Der Tempel wurde in der klassischen Tradition der newarischen Tempel mit zwei pyramidenförmigen Dächern und innerem Umgang von einem lokalen Herrscher, Purandarasimha, im Jahr 1565 gebaut. Es ist ein Königstempel, dessen Weihe „der Geburt eines Königs“ gleich kommt. Älter und in der Ausstattung und Qualität ähnlich sind nur das westliche Portal des Indreshvara Tempels in Panauti und das südlichen Portal des Yakseshvara Tempels in Bhaktapur – beide Tempel haben das Erdbeben nahezu unbeschädigt überstanden. Der Tempel gehört also zum unverzichtbaren Erbe newarischer Baukultur. Der Tempel wurde von Wolfgang Korn 1971 mit einer Bauaufnahme dokumentiert und Adalbert Gail identifizierte 1984 in einer Studie zur Ikonographie alle Details des Tempels, so dass geklärt ist, welche Teile wohin gehören, Stanislaw Klimek und Jaroslav Poncar dokumentierten den Bau im August 2008 und August 2014, so dass sehr gute Voraussetzungen gegeben sind für eine Rekonstruktion. Bereits zwei Tage nach dem Erdbeben sorgte Rohit Ranjitkar vom Kathmandu Valley Preservation Trust (KVPT), dessen Projektbüro wenige Meter entfernt liegt, unter Mithilfe von 150 Angehörigen der „Bewaffneten Polizei“ und 50 Polizisten für die Sicherung aller Baudetails. Diese Arbeit war am 3. Mai abgeschlossen, am 5. Mai war der Schuttberg abgeräumt. Mehr als eine Million Euro werden aufgebracht werden müssen, damit der Tempel dann erbebengesichert seinen Platz wieder eingenommen hat. Wir kennen Rohit, dessen Büro über dem Büro von Axels Akademieprojektes liegt, seit vielen Jahren. Es ist ein absolut integrer Architekt und Leiter des KVPT, der sich mit allen Kräften für den Erhalt und Wiederaufbau des nepalischen Kulturerbes einsetzt. Wenn es einer schaffen kann, den Car-Narayan-Tempel wieder aufzubauen, dann er (für einen Bericht über seine Arbeit, siehe auch die ‘news’ section). Wir haben einige Fotos zusammengestellt, die den Tempel vor und nach dem Erdbeben dokumentieren (Fotos von S. Klimek, R. Shakya and R. Ranjitkar).

Projektkoordination in Nepal: Dr. Rohit Ranjitkar, KVPT

Char Narayan before earthquake

Char Narayan Temple, 2008 (photo: Stanislaw Klimek)

  • Rohit Ranjitkar

Char NarayanChar NarayanChar Narayan

Char Narayan Temple (drawings: Wolfgang Korn, 1976)


Stand (25.5.15): Inzwischen wurde die erste Tranche an das Kathmandu Valley Preservation Trust (KVPT) überwiesen. Dazu wurde mit dem KVPT ein Budget Memorandum aufgesetzt, der garantiert, dass die Gelder dem zugedachten Zweck zukommt. Die Tranche ist gedacht, zehn Tischler und Holzschnitzer sowie 15 Helfer einzustellen, um die zerstörten Fenster, Dachstreben und andere Holzfragmente des Char Narayan-Tempel zu identifizieren, säubern und restaurieren und das dafür nötige, sehr teure Sal-Holz anzukaufen. Ein erster Bericht dazu wird  am 1. September 2015 veröffentlicht. Axel Michaels, 25.5.2015

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Progress Report 2: Today, the temple of Char Narayan is open for puja and people started worshipping the deity. People seem to be very happy to do that. It makes them heal mentally, especially old age people. We are making small temporary shed above the shrine with four post in the corners and tarpaulin above. Rohit Ranjitkar, 2.6.2015 IMG_3770 IMG_3774 IMG_3793 throne IMG_3817

Aktueller Bericht (May 2016)

Im Sommer 2015 waren drei Zimmerleute damit beschäftigt, die inneren Türrahmen des Erdgeschosses zu ersetzen. Einer der vier Portale mit ihren dreifachen Türöffnungen wurde im November in der Werkstatt richtiggehend „aufgebahrt“ um die Schadstellen genauestens zu untersuchen. Zur Zeit arbeiten zwei Zimmerleuten an der Reparatur des Portals bzw. den Ersatz von verlorenen Bauteilen. Noch im Mai werden zwei Zimmerleute damit beginnen, die stark beschädigten Tympana zu reparieren, die die zentralen Öffnungen der Portale bekrönten. Unglücklicherweise ist ein Tympanum derart beschädigt, dass es nicht wiederhergestellt werden kann, sondern durch eine Kopie ersetzt werden muss. Die übrigen Tympana werden restauriert und ergänzt. Mit der Fertigstellung des Bauwerks wird für early 2019 gerechnet, wenn es gelingt, im Laufe des Baufortgangs die noch fehlenden 350.000 Euro zusammenzubringen.

  • Char Narayan Temple | May 05, 2016 One of facade door is being inspected for repair and retrofitting work. Woodcarver replicating the missing kulah (cornice) of the door.
————————————————————————————————————————- New progress report: June 30, 2016
  • Char Narayan Temple | May 05, 2016 One of facade door is being inspected for repair and retrofitting work. Woodcarver replicating the missing kulah (cornice) of the door.
See the full report by Kathmandu Valley Preservation Trust here.

 

Update on Charnarayan and Manimandap

The reconstruction work at the Patan Darbar Square has been ongoing in the workshop at the back of the Patan Palace for the past 2,5 years – craftsmen and carpenters filled missing details from wooden rods and delicate pillars or manufactured completely new parts of the Charnarayan temple and the Manimandapa (photo workshop). Since 2017, is proceeding visibly now on the square itself and in February and March 2018, several members of the SAI Nepalhelp group visited the site (Prof. Dr. Axel Michaels, Prof. Dr. Christiane Brosius, Dr. Manik Bajracharya, Dr. Rajan Kathiwoda).

Since February 2018, one of the two Manimandapas is complete, the second one is envisaged to be finalised by June 2018 (photos Manimandapa). The work on the Charnarayan temple will take some more time but is on a good way (photos charnarayan). The works are still supervised by the Kathmandu Valley Preservation Trust and Niels Gutschow. They are still behind fences, because reconstruction work is going on, but this work and the progress thereof is largely transparent to the public. Signboards attached to the fences and exhibited in other prominent sites mention the support of the SAI Helpnepal initiative (photo signboard).

  • Charnarayan