Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Neues Forschungsprojekt von Marcus Nüsser und Thomas Lennartz
  Das neue Forschungsprojekt "Unsichere Lebensbedingungen im Mittleren Bergland Nepals? Gefährdung und Verwundbarkeit im Kontext von gravitativen Massenbewegungen" der Abteilung Geographie wurde von der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) für 2 Jahre bewilligt. 
Gravitative Massenbewegungen (Rutschungen, Murgänge, etc.) bedrohen weltweit das Leben und die Lebenssicherung der Bevölkerung in Gebirgsregionen. Soll das Risiko dieser Bevölkerungsgruppen zukünftig verringert werden, reicht es nicht aus, sich auf eine Analyse der Gefahrenprozesse aus naturwissenschaftlicher Perspektive zu beschränken. Vielmehr ist es von essentieller Bedeutung, die Gründe zu verstehen, die zur Besiedlung gefährdeter Areale führen. Es gilt zudem zu analysieren, welche gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse die Verwundbarkeit der Haushalte beeinflussen. Am Beispiel des im Mittleren Bergland Nepals gelegenen Rukum sollen die unsicheren Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung untersucht werden. Die Arbeiten, die sich einer multi-methodischen Herangehensweise bedienen, sind auf drei zentrale Analysekomponenten fokussiert. Neben  Aspekten des lokalen Wissens und der Gefahrenwahrnehmung sowie den charakteristischen Lebenssicherungsstrategien werden außerdem die Kapazitäten zur Prävention und Krisenbewältigung untersucht. Das Forschungsvorhaben erweitert damit bisherige Studien zu gravitativen Massenbewegungen um eine sozialwissenschaftliche Perspektive. Die zu erwartenden Ergebnisse nutzen nicht nur einer Verbesserung von Vorsorgestrategien auf lokaler Ebene, sondern leisten darüber hinaus einen Beitrag zur theoretischen und methodischen Diskussion im Bereich der Geographischen Risikoforschung.
Forschungsprojekte der Abteilung Geographie


20 Mar 2012
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