Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Vertretungsprofessur Ethnologie

Als eine von drei Vertretungensprofessuren in diesem Semester begrüßen wir Frau PD Dr. Beatrix Hauser, die derzeit in der Abteilung Ethnologie tätig ist. Frau Hauser studierte Ethnologie in Hamburg, Heidelberg und London. An der Universität Hamburg erhielt sich 1989 ihren Magister Artium und promovierte 1997 mit einer Arbeit über das Geschichtenerzählen mit Hilfe von Bildrollen im heutigen Westbengalen (Mit irdischem Schaudern und göttlicher Fügung: bengalische Erzähler und ihre Bildvorführungen, Berlin 1998). Sie hat an verschiedenen Universitäten gelehrt und war u.a. wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 626: „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ der FU Berlin. Im Januar 2009 schloss sie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ihre Habilitation über die Religiosität von Frauen in Orissa ab (Promising Rituals: Doing Gender in Southern Orissa, India, Halle 2008) und erhielt die venia legendi für Ethnologie.

 

Frau Hausers Forschungsinteressen sind die Religionsethnologie (Hinduismus, subalterne und transreligiöse Frömmigkeitspraktiken, Besessenheit, Reinheitsvorstellungen, Ritualtheorie), die Ethnologie des Körpers (kulturelle Konzepte von Körper und Selbst, Körpertechniken, Emotionen und Sinneswahrnehmung, Embodiment), die Ethnologie der Performanz (Ritual, Theater, Spiel, Fest, mündliche Überlieferung, Künste, politische Inszenierungen, Ästhetik, Performanztheorie) sowie Gender (kulturelle Vorstellungen von Weiblich- und Männlichkeit, Selbstbilder und soziale Identitäten, weibliche Religiosität, Göttinnenverehrung, Menstruation).

 

Die laufende Forschung von Beatrix Hauser befasst sich mit Inszenierungs- und Rezeptionsweisen des Ritualtheaters Ramlila im innerindischen Vergleich, insbesondere seiner Entwicklung zum multimedialen Ereignis im Kontext der Megastadt Delhi. Zwei neue Projekte untersuchen (1) den Einfluss des transkulturellen, modernen Yoga auf Konzeptionen des gesunden Körpers sowie (2) die Mediatisierung von Konflikten, insb. der Gewalt am Beispiel der Protestform der Effigienverbrennung.

27 Oct 2009
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