Ankündigungen
Neue Publikation von Dieter Reinhardt
Von Dieter Reinhardt hat die Heinrich Böll Stiftung seine Studie ‘Kohle,
Kapital und Konflikte, Das Kraftwerk Rampal in Bangladesch, der Schutz der Sundarbans und die Rolle deutscher Unternehmen‘
veröffentlicht. In ihr beschreibt er die Ursachen
für die extreme Gefährdung der Sundarbans, dem größten zusammenhängenden
Mangrovenwaldgebiet der Welt. Es gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe,
bedeckt einen großen Teil der Küste Bangladeschs und ist eine natürliche
Schutzbarriere gegen die durch den Klimawandel
ausgelösten, stärker werdenden Wirbelstürme im Golf von Bengalen. Nur
wenige Kilometer nördlich dieses Schutzgebiets wird das Kohlekraftwerk
„Rampal“ gebaut, an dem das Stuttgarter
Unternehmen Fichtner GmbH maßgeblich beteiligt ist.
Die Fichtner GmbH ist
seit fast 10 Jahren das leitende Ingenieursbüro für den Bau dieses
Kraftwerks und des dazugehörigen Kohlehafens Mongla. Das Kraftwerk
Rampal wird im Laufe des Jahres 2022 in Betrieb gehen. Künftig werden
pro Jahr etwa 200 Containerschiffe die Mangroven durchqueren,
um das Kraftwerk mit knapp 4 Mio. Tonnen importierter Kohle zu
versorgen. Abfall- und Schadstoffe bedrohen das regionale Ökosystem und
die Bevölkerung. Begründet wird der Bau mit der notwendigen
Industrialisierung des Landes.
Der
Autor zeigt, warum der Bau dieses Kohlekraftwerks ein Anachronismus
ist. Bangladesch verfügt über sehr große nahezu ungenutzte Potentiale
erneuerbarer Energien, die erheblich kostgengünstiger
sind als fossile Energieträger. Trotz sehr großer und vielfältiger
Proteste in Bangladesch und zahlreichen Studien von
Wissenschaftler:innen innerhalb und außerhalb Bangladeschs, die die sehr
großen negativen Auswirkungen des Kraftwerks auf das UNESCO Welterbe
der Sundarbans belegen, konnte der Bau des Kraftwerks nicht verhindert
werden. In Deutschland setzte eine begrenzte Kritik an der umfangreichen
Beteiligung der Fichtner GmbH an diesem Kraftwerksprojekt erst sehr
spät ein. Posted on 12 May 2022
Seitenbearbeiter: jk