Durch die Anwendung von Methoden aus den Sound Studies wird eine multisensorische Geschichte des Antikolonialismus entwickelt, die schwerpunktmäßig auf der Bewegung des zivilen Ungehorsams in Indien (1930-1934) liegt. Das Projekt ist eine Erweiterung von Kama Macleans früheren Arbeit, die sich zur Erstellung von historischen Narrativen bereits umfänglich auf visuelle Archive stützte. Dies soll nun erweitert werden, indem angestrebt wird die Resonanz von Klang - insbesondere von vermittelter Sprache, Slogans und Liedern - in der antikolonialen Mobilisierung in der Zwischenkriegszeit nachzuzeichnen. Obwohl mündliche Überlieferung ein entscheidendes Element der politischen Kommunikation war, wurde diese - zum Teil aufgrund der Schwierigkeiten, das gesprochene Wort zu erfassen - noch nicht eingehend untersucht.
Die Archive sind jedoch voll von Klängen. Die stark affektiven Qualitäten von Klang und die Entwicklung von damit verbundenen Technologien zu ihrer Verstärkung und Aufzeichnung in dem untersuchten Zeitraum eröffnen einen ergiebigen Ansatz für das Verständnis antikolonialer Politik jenseits der Beschränkungen des kolonialen Archivs. Zu den Hauptzielen des Projekts zählt die Lokalisierung von archivierten Klangspuren, wobei Tonaufnahmen, Texte, visuelle und mündliche Überlieferungen herangezogen werden. Es wird auch untersucht welchen Einfluss ein fortschreitendes Verständnis für die Wirksamkeit von Klängen bei der Bildung von Gemeinschaften und der Übermittlung nationalistischer Botschaften unter Umgehung der Zensur hatte. Schließlich werden auch die Auswirkungen früher Aufnahme- und Tonprojektionstechnologien auf die nationalistische Mobilisierung beleuchtet, um zu zeigen, wie diese Technologien die existierenden Klanglandschaften in Mitleidenschaft zogen und politische Dynamiken veränderten.
Bild: ´Gandhi spricht zu den Bewohnern des Dorfes Aat`, from Walter Bosshard, Indien Kämpft! Stuttgart, 1931.
Wir freuen uns darauf Dr. Joanna Simonows Buchveröffentlichung mit Ihnen zu teilen! In „Ending Famine in India: A Transnational History of Food Aid and Development, c. 1890-1950” gibt die Autorin einen Einblick wie zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gegen Hungersnöte in Indien vorgegangen wurde – sowohl um kurzfristige Hilfe also auch langfristige Lösungen zu schaffen. Seit dem 23.06.2023 ist es bei Leiden University Press erschienen und dort erhältlich. Zusätzlich wird das Buch auch als Open Access Version erscheinen, die von Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert wurde.
Scholars working on critical editions of premodern texts have at their disposal increasing quantities of material digitized as e-text. This presents the scholar with unprecedented opportunities: the scholar can now easily access and collate large numbers of witnesses available in online repositories or emerging from ongoing research projects, including those that produce e-text from manuscripts. But it is also a challenge: almost as soon as the scholar decides that their critical edition is complete and sends it to the press, new witness material is bound to emerge, potentially rendering the just finished edition, in a sense, obsolete.
In my talk, I introduce a new online software tool designed as a response to these new opportunities and challenges: the Open Philology Editing Environment, developed recently at Leiden University under the auspices of the Open Philology Project.
Dr. Rafal Felbur ist Wissenschaftlicher Assistent an der Professur für Buddhismuskunde an der Universität Heidelberg, Deutschland
Weitere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie hier.
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