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Große Exkursion Hochalpen 2009

Mensch-Umwelt-Beziehungen in den Hochalpen

Die 14-tägige Exkursion stand unter dem Thema der "Mensch-Umwelt-Beziehungen in den Hochalpen" bei der das Matterhorn weiträumig umrundet wurde. So führte die Route von Zermatt in westliche Richtung über das Turtmanntal hin zu Arolla und von dort auf die italienische Seite nach Cervinia, um dann über den Theodul-Pass, zurück nach Zermatt zu gelangen. Auf der Exkursionsroute konnten eindrucksvoll sowohl physisch- als auch humangeographische Aspekte thematisiert werden. So konnte mit der Überquerung des Theodul-Passes, den Fahrten mit der Zahnradbahn nach Zermatt und durch den Lötschberg-Basistunnel die verkehrstechnische Erschließung des Alpenraumes eindrucksvoll dargelegt werden. Die vielfältigen Entwicklungen des Tourismus seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis hin zum Massentourismus wurden an Hand von Zermatt und Cervinia thematisiert. Darüber hinaus zeigte der Besuch einer Yak-Farm die Potenziale und Möglichkeiten von nachhaltigem Tourismus und Landwirtschaft auf.
Im Turtmanntal wurden wir von Dr. Isabelle Roer-Gärtner begleitet, die einen Einblick in die Geomorphologie und insbesondere die Genese und Morphologie von Blockgletschern gegeben hat. Mit dem Besuch der höchsten Staumauer Europas, der Grande Dixence, wurden die sozio-ökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Energiegewinnung mittels Wasserkraft kontrovers diskutiert. Einen Höhepunkt der Exkursion stellte sicherlich die Überschreitung des Arolla Gletschers und damit gleichzeitig die Grenzüberschreitung nach Italien dar, womit ebenfalls der Gletscherrückgang in den Alpen seit der kleinen Eiszeit eindrucksvoll dargestellt werden konnte. An verschiedenen Stellen der Exkursionen wurden die Auswirkungen des Gletscherrückgangs durch den Klimawandel sichtbar und diskutiert. Durch die vielen Passüberquerungen und Taldurchschreitungen konnten die Höhenstufen der Vegetation und die angepasste Landwirtschaft und die Auswirkungen des Landnutzungswandels eindrücklich veranschaulicht werden.