Wolfgang-Peter Zingel
Südasien-Institut der Universität Heidelberg, Abteilung internationale Wirtschafts- und Entwicklungspolitik

PAKISTAN - Zeittafel
Eine gekürzte Fassung erschien in Munzinger-Archiv / Länder aktuell, Ravensburg, 25/97: Pakistan - Soziales und Kultur, pp. 6-10. Abweichungen von der Druckfassung in eckigen Klammern: [...].

327-26 v.Chr.
Alexander der Große im Indusgebiet

711 n.Chr.
Arabische Invasion im Sind

ab 1000
Muslimische Afghanenfürsten erobern den Punjab

1526 Babur erobert Delhi, Beginn der Moghul-Herrschaft

1556-1605 Akbar konsolidiert das Moghul-Reich

1600 Gründung der britischen East India Company

1658-1707 Aurangzeb führt das Moghul-Reich zu seiner größten territorialen Ausdehnung

1839-43 Erster Afghanischer Krieg, brit. Annexion des Sind

1844-49 Punjab-Kriege, brit. Annexion

1857 Beteiligung der Muslimen am großen indischen Aufstand; letzter Moghulherrscher wird deportiert

1893 Grenzabkommen mit Afghanistan, Durand-Linie

1906 Gründung der Allindischen Muslim-Liga in Dacca

1909 Sonderwahlkreise für indische Muslims

1916 Aktionseinheit Muslim-Liga und Indischer Nationalkongreß

1930 Alama Iqbal fordert eigenen Staat für die Muslimen imNordwesten des Subkontinents

1933 Rahmat Ali Chaudhary prägt den Begriff "Pakistan"

1940 (23.3.) Konferenz der Muslim-Liga in Lahore fordert selbständiges muslimisches Pakistan

1947 (3.6.) Brit. Vizekönig Mountbatten gibt Plan zur Teilung Indiens bekannt

1947 (14.8.) Unabhängigkeit Pakistans mit zwei, 1.600 km voneinander getrennten, Landesteilen (Ost- und Westpakistan), Jinnah erster Generalgouverneur

1947 (22.10.) Ausbruch des Kaschmir-Konfliktes mit Indien

1948 (31.12.) Erster Waffenstillstand in Kaschmir (durch UNO)

1950 (April) Abkommen mit Indien über Hindu-Minderheiten in Pakistan und Muslim-Minderheiten in Indien

1951 Beginn der Wirtschaftshilfe der USA

1954 (April) Wahlniederlage der Muslim-Liga in Ost-Pakistan

1954 (19.5.) Militärvertrag mit den USA (erneuert 1959)

1955 (23.9.) Beitritt zum Bagdad-(Cento-)Pakt; Teilnahme an Bandungkonferenz

1956 (23.3.) Ausrufung der föderativen "Islamischen Republik Pakistan" im Commonwealth of Nations; 1. Verfassung

1958 (8.10.) Präsident Iskander Mirza suspendiert die Verfassung

1958 (27.10.) General Ayub Khan verdrängt Iskander Mirza als Staatschef; Militärdiktatur bis 1969

1960 (19.9.) Induswasser-Vertrag mit Indien über die Nutzung des Indus und seiner Nebenflüsse

1962 (1.3.) Ayub Khan verkündet neue (2.) Verfassung

1963 (2.3.) Grenzabkommen mit der VR China

1964 (Jan.) Unruhen in Ostpakistan

1965 (Sept.) Militärische Auseinandersetzungen mit Indien in Kaschmir

1966 (4.-10.1.) Friedenskonferenz in Taschkent (UdSSR)

1966 (19.6.) Außenminister Z. A. Bhutto von Ayub Khan entlassen

1969 (Febr./März) Unruhen führen zum Rücktritt Ayub Khans

1969 (April) General Yahya Khan Staatspräsident

1970 (7.12.) Erste direkte Wahlen. In Ostpakistan siegt die Awami Liga Sheikh Mujibur Rahmans, in Westpakistan Bhuttos PPP

1971 (26.3.) Militärisches Eingreifen der Zentralregierung in Ostpakistan, Unabhängigkeitserklärung Bangladeschs, Massenexodus von bis zu 10 Mio. Flüchtlingen nach Indien

1971 (3.-17.12.) 3. Krieg mit Indien, bedingungslose Kapitulation der pakistanischen Truppen in Ostpakistan, Waffenstillstand

1971 (6.12.) Indien erkennt Bangladesch an

1971 (20.12.) Z. A. Bhutto neuer Staatspräsident (Rest-)Pakistans

1972 (30.1.) Austritt aus dem Commonwealth of Nations

1972 (28.6.-2.7.)Friedenskonferenz mit Indien in Shimla

1973 (14.8.) (3.) Verfassung vom 12.4. tritt in Kraft; Bhutto Premier

1974 (23.2.) Anerkennung Bangladeschs auf der Islamischen Gipfelkonferenz in Lahore (Dipl. Bez. ab 10/1975)

1975 (Jan.) Unruhen in der NWFP; Verbot der National Awami Party

1977 (5.7.) Machtübernahme durch General Zia ul-Haq, Kriegsrecht

1979 (4.4.) Bhutto wegen angeblicher Verschwörung zum Mord trotz internationalen Protests hingerichtet (Urteil vom März 1978)

1979 (21.11.) Brand der US-Botschaft in Islamabad

1979 (27.12.) Sowjetische Invasion in Afghanistan

1981 (24.3.) Zia verkündet Übergangsverfassung, bleibt Staatschef

1981 (15.6.) US-Militär- und Wirtschaftshilfe von 3 Mrd. US$ bis 1987

1981 (Okt.) Indien gegen Antrag auf Wiederaufnahme Pakistans ins Commonwealth

1982 (Jan.) Nominiertes Beratungsgremium "Majlis-i-shura" konstituiert

1982 (4.10.) Übersiedlung von Nichtbengalen (Biharis) aus Bangladesch nach Pakistan

1982 (23.12.) Gemeinsame Kommission mit Indien

1983 (10.3.) Pressezensur aufgehoben

1983 (Aug.) Beginn der Protestkundgebungen der Movement for the Restauration of Democracy (MRD) gegen Zia, vor allem im Sind

1984 (1.7.) Islamisches Bankensystem ohne Zinsen

1984 (19.12.) Referendum bestätigt Islamisierung, verlängert Amtszeit Zias um 5 Jahre

1985 (ab 25.2.) Personenbezogene Wahlen zu Nationalversammlung und Provinzparlamenten (Senat: Mitte März)

1985 (10.3.) Geänderte Verfassung in Kraft, Exekutivmacht beim Präsidenten

1985 (2.-4.7.) Gespräche mit Indien

1985 (10.7.) USA liefern Luftabwehrraketen

1985 (17.12.) Parlament verabschiedet Parteiengesetz

1985 (30.12.) Aufhebung des seit 1977 geltenden Kriegsrechts

1986 (9.-10.) Normalisierungsgespräche mit Indien auf Finanzministerebene über Handel und Wirtschaft

1986 (12.12.) "Operation Cleanup" in Karachi führt zu den andauernden bürgerkriegsähnlichen Zuständen

1987 (15.4.) Ende der Weizenmehlrationierung

1987 (23.4.) US-Senat beschließt 4 Mrd US$-Hilfe für 6 Jahre, 2 Jahre Befreiung vom Symington-Amendment

1987 (11.12.) 6 Jahre Befreiung vom Symington-Amendment

1988 (10.4.) Munitionslager Ojhri explodiert mitten in Islamabad/Rawalpindi

1989 (15.4.) Premierminister Mohammad Khan Junejo unterzeichnet das Genfer Afghanistan-Abkommen

1989 (29.5.) Präsident Zia löst das Parlament auf und entläßt die Regierung von Premierminister Mohammad Khan Junejo

1989 (17.8.) Präsident Zia ul-Haq, der US-Botschafter und hohe Generäle kommen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, M. Ishaq Khan wird Interims-Präsident

1989 (16.11.) Wahlen zur Nationalversammlung, PPP stärkste Fraktion, Benazir Bhutto wird Premierministerin

1989 (19.11.) Wahlen zu den Provinzparlamenten, PPP siegt nur im Sind, Opposition gewinnt im Punjab

1990 (6.8.) Präsident Ishaq Khan entläßt Frau Bhutto

1990 (1.10.) Weitgehende Einstellung der US-Hilfe aufgrund des Symington-Amendment

1990 (24.10) Wahlen zur Nationalversammlung Nawaz Sharif Premierminister

1992 (1.7.) Beginn des Social Action Programme

1993 (18.4.) Präsident Ishaq Khan entläßt Nawaz Sharif und setzt Balkh Sher Mazari als Übergangspremierminister ein

1993 (27.5.) Nawaz Sharif gewinnt die Vertrauensabstimmung im Parlament, nachdem der Oberste Gerichtshof die Einsetzung des Übergangspremiers für nichtig erklärt hat

1993 (18.7.) Präsident Ishaq und Premier Nawaz Sharif treten zurück

1993 (Jul-Okt) Übergangsregierung Moeen Qureshi

1993 (6.10.) Wahlen, Benazir Bhutto wieder Premierministerin

1994 (24.8.) Die pak. Presseagentur PPI zitiert Ex-Premier Nawaz Sharif, Pakistan besitze die Atombombe

1994 (21.9.) Abkommen mit Frankreich über den Kauf von U-Booten und Seeraketen im werte von 1 Mrd. US$

1994 (1.10.) Ex-Generalstabschef Aslam Beg bestätigt, daß sein Land Atommacht sei

1995 (9.3.) Zwei amerikanische Diplomaten werden in Karachi auf offener Straße erschossen

1995 (4.4.) Staatsbesuch Bundespräsident Herzogs

1995 (6.9.) Überfall auf pak. Botschaft in Kabul

1995 (24.10.) "ausnahmsweise" Aufhebung der US-Liefersperre für Militärgüter

1995 (28.10.) Abwertung der Rupie umn 7 %

1995 Unruhen in Karachi fordern während des Jahres 1995 über 2.000 Todesopfer

1996 (20.9.) Murtaza Bhutto, der Bruder der Premierministerin, bei einem Polizeieinsatz erschossen, verstärkte Unruhen

1996 (5.11.) Präsident Leghari entläßt Preminierministerin Benazir Bhutto, löst die Nationalversammlung auf, setzt Mairaj Khalid als Übergangspremier ein, mehrere Minister verhaftet


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