Wolfgang-Peter Zingel
Südasien-Institut der Universität Heidelberg, Abteilung Internationale Wirtschafts- und Entwicklungspolitik

NEPAL - Zeittafel

bis 1948 - seit 1948 - Die Quellenangaben beziehen sich auf das Verzeichnis "Nepal - Neuere Literatur"

bis 1948

Zur älteren Geschichte Nepals siehe auch die Zeittafel für Indien

1756 Gurkha-Fürst Prithvi Narayan erobert das Kathmandutal (erstmals Bildung eines einheitlichen Staates, zuvor zersplitterte Fürstentümer bzw. Stammesgesellschaften)

1791 Der erste, jedoch nicht realisierte Handelsvertrag wurde im März 1791 geschlossen (siehe Buch von Kirkpatrick).

1801 Ein weiterer Vertrag wurde am 28.10.1801 geschlossen, im April 1802 realisiert und im März 1803 außer Kraft gesetzt.

1815 (2.12  Vertrag von Sagauli, der am 4.3.1816 von Nepal ratifiziert wurde und dann auf Dauer gültig blieb.

1846 General Jang Bahadur Rana (1846-77) beseitigt seine Rivalen und ernennt sich zum Premierminister; er begründet die Herrschaft der Rana-Familie, verstärkt durch Heiratsverbindungen mit dem bis 1951machtlosen Königshaus. [Rieger 1994 : 289]

1856 Das Amt des Premierministers wird erblich. [Rieger 1994 : 289]

1924 Abschaffung der Sklaverei

1947 Gründung der Nepali Congress Party/NCP im indischen Exil (Anlehnung an indische Kongreßpartei)

Seit 1948

1948 Erste schriftlich fixierte Verfassung

1950 (Juli) Friedens- und Freundschaftsvertrag mit Indien

1950 (6.11.) Flucht des Königs Tribhuvan nach Indien und in die Schweiz

1950 (Dez.) Rücktritt des Rana-Ministerpräsidenten, Nachfolger B. P. Koirala (Kongreßpartei)

1951 (15.2.) Rückkehr des Königs Tribhuvan

1951 (18.2.) Der König proklamiert die konstitutionelle Monarchie

1955 (12.3.) König Tribhuvan stirbt; Thronbesteigung seines Sohnes Mahendra

1959 (12.2.) Erste demokratische Verfassung; direkte Wahlen, aus denen der Nepali Congress als Sieger hervorgeht

1960 (29.4.) Friedens- und Freundschaftsvertrag mit der VR China

1960 (15.12.) Auflösung des Parlaments durch den König; Entlassung des Ministerpräsidenten Koirala; Verbot der Parteien

1962 (16.12.) Erlaß der Panchayat-Verfassung

1969 (Juli) Volle diplomatische Beziehungen zur VR China

1969 (Sept.) Beendigung der indischen Militärpräsenz

1971 (Aug.) Handels- und Transitabkommen mit Indien [Pant 1994 : 108]

1972 (31.1.) Tod König Mahendras; neuer König: Birendra

1975 (24.2.) Inthronisation des Königs; er sucht internationale Unterstützung für Nepal als "Zone des Friedens"

1975 (Aug) Handels- und Transitabkommen mit Indien verlängert [Pant 1994 : 108]

1978 (23.3.) Drei neue Abkommen mit Indien über Handel und Transit [Pant 1994 : 108]

1979 (Mai/Juni) Blutige Unruhen. Thapa Ministerpräsident mit dem Auftrag, eine Volksbefragung bzgl. des Panchayat-Systems vorzubereiten

1980 (2.-5.5.) 55 % der Wahlberechtigten stimmen für Reformen innerhalb des bestehenden Panchayat-Systems ohne Parteien

1980 (15.12.) Einführung einer "demokratisierten" Panchayat-Verfassung

1981 (9.5.) Niederlage einer großen Zahl der offiziell favorisierten Panchayat-Kandidaten bei Wahlen

1983 Handels- und Transitabkommen mit Indien verlängert für weitere fünf Jahre [Pant 1994 : 108]

1988 (23.3.) Handels- und Transitverträge mit Indien abgelaufen. Danach zwei jew. halbjährige Verlängerungen; keine neue Einigung

1989 (19.3.) Indien verhängt Wirtschaftsblockade über Nepal

1990 (18.2.) Beginn der landesweiten Demokratie- und Menschenrechtsbewegung, bis April blutige Unruhen; 16.4. Übergangsregierung K. P. Bhattarai (Kongreßpartei)

1990 (Juni) Indien erklärt sich bereit, zum Status quo vor Beginn der Wirtschaftsblockade zurückzukehren

1990 (9.11.) Neue Verfassung: Staat wird konstitutionelle Monarchie mit Mehrparteiendemokratie

1991 (12.5.) Bei erster allgemeiner Wahl gewinnt die Kongreßpartei die absolute Mehrheit der Mandate (37,75_% Stimmenanteil)

1991 (29.5.) Neue Regierung unter G. P. Koirala (Kongreßpartei)

1991 (6.12.) Neue Handels- und Transitabkommen zwischen Nepal und Indien

1991 (Dez.) Beginn des Zustroms von ethnisch nepalesischen Flüchtlingen aus Bhutan nach Ost-Nepal (bis 1994 100.000 Flüchtlinge)

1992 (Mai) Wahlen, knapper Sieger: Nepali Congress [Rieger 1994 : 291]

1993 (Febr.) Vollkonvertierbares Wechselkurssystem wird eingeführt

1993 (18.7.) Einsetzung eines hochrangigen Komitees durch Regierungen von Nepal und Bhutan zur Lösung des Flüchtlingsproblems

1994 (11.6.) Auflösung des Repräsentantenhauses. Premierminister G. P. Koirala nach Mißtrauensvotum zurückgetreten; führt Übergangsregierung bis zu Neuwahlen

1994 (15.11.) Vorgezogene Parlamentswahlen; Communist Party of Nepal (Unified Marxist-Leninist/CPN-UML) gewinnt 88 Sitze, Nepali Congress Party (NCP) 83 von 205 Sitzen im Repräsentantenhaus .

1994 (30.11.) Erste kommunistische Minderheitsregierung, Man Mohan Adhikari Premierminister

1995 (13.6.) Auflösung des Repräsentantenhauses durch den König

1995 (5.8.) Weltbank zieht sich aus Arun III-Staudamm-/Wasserkraft-Projekt zurück

1995 (28.8.) Wiedereinsetzung des Repräsentantenhauses aufgrund Urteil des Obersten Verfassungsgerichts

1995 (10.9.) Rücktritt der Regierung Adhikari nach Mißtrauensvotum

1995 (12.9.) Koalitionsregierung mit Sher Bahadur Deuba (Kongreßpartei) als Premierminister

1996 (13.2.) Beginn einer maoistisch inspirierten Bauernrevolte im Nordwesten Nepals

1997 (1.9.) Transitroute durch Indien nach Bangladesh eröffnet

1997 (7.10.) S. B. Thapa (National Democratic Party) Ministerpräsident

1998 (12.8.) Minderheitsregierung G. P. Koirala (Kongreßpartei); am 26.8. Mehrheitsregierung durch Einbeziehung der neugegründeten CPN (ML)

1999 (16.1.) der König löst das Parlament auf; Wahltermin: 3. Mai



Vgl. auch meine Zeittafel in: Munzinger / IH-Länder aktuell. Ravensburg. Soziales und Kultur.


Anmerkung, Korrekturen, Ergängen, Fragen: h93@ix.urz.uni-heidelberg.de


Weitere Informationen zu Nepal: Wirtschaft, Sozialstruktur, Neuere Literatur

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