Wolfgang-Peter Zingel
Südasien-Institut der Universität Heidelberg, Abteilung Internationale Wirtschafts- und Entwicklungspolitik

Indien und Pakistan: entfernte Nachbarn, nützliche Feinde, Wirtschaftspartner?
In: Werner Draguhn (Hrsg.): Indien 1998. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Hamburg: Institut für Asienkunde. 1998. pp. 112-128.

Indien und Pakistan, die "entfernten Nachbarn",(1) feierten 1997 den 50. Jahrestages der Erlangung der Unabhängigkeit: keineswegs zusammen, nicht am selben Tage und ohne großes Aufsehen bei uns. Gründe dafür sind, daß die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn von Anfang an gespannt waren und Pakistan deshalb am 14. August - um 24 Uhr - und Indien am 15. August - um Null Uhr - frei wurden. Und daß die Feiern in Deutschland trotz der traditionell exzellenten Beziehungen zu beiden Staaten so wenig Aufmerksamkeit erregten, mag daran liegen, daß Südasien bei uns weder als erfolgreiche Wachstumsregion noch als bedrohlicher Krisenherd wahrgenommen wird.

Die Problematik zeigt sich bereits im Terminologischen: "Südasien" ist seit 1947 begrifflicher Ersatz für "Indien";(2) "Indien" steht heute nicht mehr für den geographischen Raum am und hinter dem Indus (von dem Indien nach einer verbreiteten Interpretation seinen Namen ableitet), sondern für die politische Einheit "Republik Indien", die "Indische Union"; "Indien" steht aber auch für die Geschichte und die Kultur des indischen respektive indo-pakistanischen Subkontinents. "Pakistan" ist deshalb kein wirkliches Pendant und wird bei uns nur als Staat, als die "Islamische Republik Pakistan" wahrgenommen; nur wenige verbinden mit Pakistan Geschichte und Kultur, wohl aber Religion, den Islam, so wie Indien mit dem Hinduismus verbunden wird. Eine derartige Gleichsetzung der beiden Staaten mit ihren Haupt-Religionen findet sich etwa in Samuel Huntingtons "Clash of Civilizations", verbunden mit der unheilvollen Folgerung unausweichlicher Konflikte entlang von Verwerfungslinien (fault lines), wo verschiedene Kulturen aufeinandertreffen.(3) Auf den ersten Blick mag dies überzeugen: die Indische Union und die Islamische Republik Pakistan stehen sich - nach drei Waffengängen - nach wie vor feindlich gegenüber und werden dank ihrer nuklearen Bewaffnung international (wenn auch in Europa weniger als in den USA) als ernsthafte Bedrohung des Weltfriedens wahrgenommen.(4) Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, daß es sich bei den Auseinandersetzungen nur um Grenzkriege gehandelt hat, wenn man einmal vom Sonderfall des Befreiungskrieges in Bangladesh absieht. Daraus nährt sich die Vermutung, daß es ein stillschweigendes beiderseitiges Einverständnis über die Wünschbarkeit dieser bilateralen Spannungen gibt, ein "großer Krieg" der beiden "nützlichen Feinde" (convenient enemies) aber tunlichst zu vermeiden ist.

Dies um so mehr, als Indien und Pakistan sich auch als Wirtschaftspartner sehen, wie es Geographie und Geschichte nahelegen; eine Abschottung gegenüber dem Nachbarn paßt nicht in eine Welt der Beseitigung von Handelshemmnissen im Zuge der Globalisierung und regionaler Kooperationen.(5)
 

Die historische Dimension: Zwei Nationen-Theorie und Teilung Indiens

Als am 14. August 1947 Britisch-Indien um Mitternacht geteilt wurde und zwei Dominions in die Unabhängigkeit "entlassen" wurden, war das Problem des Zusammenlebens der beiden communities, der Hindus und Muslimen, damit keineswegs gelöst. Ihr Territorium war im Laufe der vorangegangenen zwei Jahrhunderte nach und nach unter britische Herrschaft geraten, wurde aber keineswegs einheitlich verwaltet; einen politischen oder verwaltungsmäßigen Vorläufer Pakistans hatte es weder in britischer noch in vorbritischer Zeit gegeben; es gab ihn aber auch nicht für den neuen Staat Indien: Britisch-Indien und das Moghul-Reich taugten auch nicht dafür. Letzteres wird historisch eher von Pakistan reklamiert, das seine Geschichte, vor allem zu Anfang, ganz und gar nicht als Territorialgeschichte empfand. Grundlage der Forderung nach einem eigenen Staat war die sog. Zwei-Nationen-Theorie. In seiner programmatischen Rede als Präsident der Muslim-Liga anläßlich ihrer jährlichen Versammlung in Lahore im Jahre 1940 sagte ihr Präsident, der Anwalt Muhammad Ali Jinnah: "The Hindus and Muslims belong to two different religious philosophies, social customs, literatures. They neither intermarry nor interdine, and indeed they belong to two different civilizations which are based on conflicting ideas and conceptions [...] To yoke together such nations under a single state, one as a numerical minority, and the other as a majority, must lead to growing discontent and final destruction of any fabric that may be so built up for the government of such a state."(6) Die eifrigsten Verfechter einer muslimischen Eigenstaatlichkeit hatten in der Vereinigten oder Nordprovinz (U.P.) an Ganges und Jamuna in der Diaspora gelebt und waren nach der Teilung nach (West-)Pakistan gezogen; Millionen - Hindus, Muslimen und Sikhs - wurden vertrieben und flüchteten; der Bevölkerungsaustausch war aber nicht vollständig, so daß ein Drittel der Muslimen Britisch-Indiens in der Indischen Union verblieb.

Die Hindu- und Sikh-Minderheit in Pakistan war ungleich kleiner, auch relativ: eine Folge der Grenzziehung 1947 und der folgenden Flucht und Vertreibung. Bei der Forderung eines eigenen Staates für die Muslimen Indiens ging es im Wesentlichen um die beiden großen Provinzen Punjab und Bengalen, in denen die Muslimen die Mehrheit stellten. Tatsächlich wurden sie aber geteilt, so daß der Ost-Punjab und West-Bengalen an Indien fielen. Die größten Flüchtlingsbewegungen fanden innerhalb der geteilten Provinzen statt. Während die Hindus und Sikhs aber auch aus den anderen Teilen (West-)Pakistans (Sind, NWFP, Baluchistan) fast alle flüchteten resp. vertrieben wurden, blieben viele Muslimen in den Minderheitengebieten Indiens, d.h. vor allem in der Gangesebene (U.P.) und auf dem Dekhan (Hyderabad). Deshalb gibt es heute etwa 120 Mio. Muslimen in Indien, von denen viele Verwandte in Pakistan haben. Auch wenn sich diese, oder deren Eltern, 1947 für Indien entschieden, sehen sie sich doch immer wieder Zweifeln an ihrer Loyalität ausgesetzt, so zuletzt im indischen Wahlkampf 1998 von Seiten der Bharatiya Janata Party (BJP) und der ihr nahestehenden Organisationen (Shiv Sena, Vishwa Hindu Parishad (VHP), Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS)(7)). Dies zeigt sich, wie der indische Oppositionspolitiker und ehemalige Premierminister V. P. Singh betont, weniger im offiziellen Parteiprogramm (Manifest) der BJP und bei den öffentlichen Auftritten der Parteigrößen als bei den lokalen Parteiversammlungen.(8)

So befürchten die indischen Muslimen zu Bürgern zweiter Klasse zu werden, ohne auf Hilfe von Pakistan hoffen zu können: Pakistan, einst mit dem Anspruch begründet, den Muslimen des Subkontinents Heimat und Schutz zu bieten, beherbergt seit der Sezession Bangladeshs nur noch ein Drittel von ihnen. Nur im ehemaligen Ostpakistan wohnte eine ansehnliche Hindu-Minderheit (die Sikhs flüchteten ausnahmslos nach Indien); in Rest-Pakistan wohnen heute zu wenige (und meist Angehörige der untersten Kasten) um als "Faustpfand" dienen zu können. "Kommunale" Auseinandersetzungen in Indien, d.h. zwischen Anhängern der verschiedenen Religionen, werden in Pakistan mit großer Anteilnahme verfolgt, ohne daß die verbalen Attacken pakistanischer Politiker in irgend einer Weise hilfreich sein könnten; in Bezug auf die Lage der indischen Muslimen sind sie eher kontraproduktiv, sie verhindern eine Annäherung der beiden Länder und vertiefen das Mißtrauen der muhajirin, der Urdu-sprechenden Flüchtlinge aus Nord- und Zentralindien und ihrer Nachkommen in Pakistan, die ansehen müssen, wie ihre Probleme Gegenstand innenpolitischen Kalküls sind. Im Gegensatz zu den anderen großen Volksgruppen Pakistans verfügen sie, die in dem neuen Staat zu Beginn tonangebend waren, über kein eigenes Territorium; selbst in Karachi ist ihre dominierende Stellung durch den Zuzug von Punjabis, Pashtunen sowie Sindhis aus dem Hinterland und Afghanen bedroht. Seitdem sie durch die Mohajir Qaumi Movement (MQM) vertreten werden, haben sie wieder an politischem Gewicht gewonnen, dem die Regierenden durch eine unversöhnliche Rhetorik gegenüber Indien Rechnung zu tragen versuchen.

Eine vergleichbare Flüchtlingsgruppe in Indien sind am ehesten die Sindhis: auch sie mußten ihre Heimatprovinz verlassen; Sindhi ist die einzige Nationalsprache Indiens, die nicht zugleich in einem indischen Unionsstaat Amtssprache ist. Die Sindhis gelten aber als wirtschaftlich und politisch erfolgreiche Gruppe, L. K. Advani, einer der Führer der BJP, dürfte der bekannteste Sindhi sein.

"Flammpunkt" (flashpoint) der Beziehungen, so der pakistanische Außenminister, aber ist Kashmir:(9) Bekanntlich war Kashmir einer der Hunderte von Fürstenstaaten Indiens, die von den Briten indirekt regiert wurden und intern weitgehend autonom blieben; mit der Aufgabe Indiens durch die Briten konnten sie sich für den Beitritt zu einem der beiden neuen Dominions oder aber für die Unabhängigkeit entscheiden. Kashmir schien wie kein anderer Fürstenstaat die Voraussetzungen für die Eigenstaatlichkeit zu besitzen: als einer der größten und volkreichsten Staaten Britisch-Indiens grenzte es sowohl an Indien als auch an Pakistan und zudem an China und Afghanistan, das es durch einen schmalen Korridor von der Sowjetunion trennte. Allerdings regierte ein Hindu-Maharaja über eine Mehrheit von Muslimen, aber beide, Herrscher wie Untertanen, wollten die Unabhängigkeit. Erst als muslimische Freischärler aus der Nordwest-Grenzprovinz Pakistans eindrangen, um Kashmir zu "befreien" erklärte der Maharaja im Oktober 1947 seinen Beitritt zu Indien; binnen weniger Stunden landeten indische Truppen im Kashmir-Tal und stoppten den Vormarsch der Muslimen. Pakistan mußte ohnmächtig zusehen, da der damals noch britische Oberbefehlshaber der pakistanischen Truppen sich weigerte, ohne Befehl seines (britischen) Vorgesetzten in New Delhi zu handeln. Damit wurde wahrscheinlich ein indisch-pakistanischer Krieg größten Ausmaßes verhindert, die Krise bot aber auch den Anlaß für die pakistanische Aufrüstung. Durch Vermittlung der Vereinten Nationen kam es mit Wirkung vom 1. Januar 1949 zum Waffenstillstand entlang einer Linie, die bis heute (mehr oder weniger) Bestand hat. Eine Lösung der Kaschmir-Frage ist aber nicht in Sicht. Dies hat eine ganze Reihe von Gründen: die näheren Umstände, so etwa Zeitpunkt und Ort, der Beitrittserklärung sind umstritten, auch ob der Maharaja freiwillig gehandelt hat.(10) Weniger umstritten ist - auch auf Seiten Pakistans - inwieweit der Maharaja überhaupt legitimiert war, eine solch weitreichende Entscheidung für seine Untertanen zu treffen; Indien wie auch Pakistan sind meist erstaunlich legalistisch vorgegangen (so besteht Pakistan noch heute auf Junnagadh und Manavadar, an der Küste Gujarats gelegen, wo die (muslimischen) Nawabs ihren Beitritt zu Pakistan erklärt hatten, Indien aber, unter Verweis auf die überwiegend hinduistische Bevölkerung, einmarschierte). Unterschiedliche Auffassungen herrschen in Indien und Pakistan darüber, ob und unter welchen Bedingungen ein Referendum das endgültige Schicksal Kashmirs entscheiden könne. Während Pakistan darauf verweist, daß Nehru einem solchen Referendum zugestimmt habe, wird von indischer Seite - soweit ein solches Zugeständnis überhaupt bestätigt wird - der vorherige Abzug aller "fremden" Truppen verlangt. Indien hat später Jammu und Kashmir den Status eines Unionsstaates zuerkannt, allerdings mit einigen Sonderrechten (Artikel 370 der indischen Verfassung), während Pakistan auf dem Status eines umstrittenen Gebietes ("disputed territory") besteht, zuweilen aber unter Ausklammerung der sog. Nordgebiete (Northern Areas) bzw. der Gilgit Agentur.

Seitdem es 1989 zum Aufstand in Kashmir kam, der auch mit massivem Polizei- und Militäraufgebot nicht niedergeschlagen werden konnte, wird international eine Ausweitung des Konfliktes befürchtet, der über Südasien hinaus Konsequenzen haben könnte. Eine Entschärfung des Konfliktes, auch durch Vermittlungsangebote des Auslands, ist bisher nicht in Sicht. Lösungsvorschläge, die "vor Ort" ansetzen, diskutieren immer wieder eine Aufteilung auf der Basis der Religionszugehörigkeit, entweder durch relativ autonome Kantone innerhalb eines unabhängigen Staates Kashmir, oder durch Zuordnung zu den Nachbarn. Dies scheint auf den ersten Blick überzeugend: die bereits von Pakistan kontrollierten Gebiete sind ausnahmslos muslimisch; im von Indien kontrollierten Kashmir-Tal überwiegen die Muslimen, in Jammu Hindus und Sikhs. Im dünnbesiedelten Ladakh handelt sich vor allem um Buddhisten (deren Mehrheit durch Zuzug bedroht ist), über deren Zukunft sich bei einer Aufteilung Jammu und Kashmirs die Nachbarn zu streiten hätten: angesichts der Verfolgung der Buddhisten in Tibet kaum eine Alternative. Seit Anfang der 60er Jahre kontrolliert China ohnehin schon Teile Ladakhs: unbemerkt von Indien (und unter Berufung auf die "ungleichen Verträge") hatte China Ende der 50er Jahre den Aksai Chin annektiert, um hier eine direkte Straßenverbindung von Sinkiang nach Tibet zu bauen; den Krieg mit China 1962 hat Indien bekanntlich verloren. Für das innerindische Verhältnis wesentlich wichtiger dürfte das Schicksal der sog. Kashmiri Pandits sein, der etwa 200.000 Hindus (Brahmanen), die aus dem Kashmir-Tal flüchteten und in Indien eine intensive Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
 

Die militiärische Dimension: Drei Kriege

Bei den drei indisch-pakistanischen Kriegen handelte es sich keinesfalls immer um "große Kriege", zwischen denen Phasen der völligen Ruhe lagen: Der erste Krieg beschränkte sich auf Kashmir und wurde auf pakistanischer Seite zu einem großen Teil von Muslimen aus diesem Staat, unterstützt von Freischärlern, getragen. Zum zweiten Krieg kam es, nachdem die bis dahin erfolgversprechenden Gespräche zwischen Indien und Pakistan durch Nehrus Tod (Mai 1964) zum Abbruch kamen und Ayub Khan die Chance einer Positionsverbesserung für Pakistan sah.(11) Zuerst ging es nur um die ölhöffigen Gebiete im Rann von Kutch; "ein paar Patrouillen tief in das von Indien gehaltene Kashmir" führten (im August) zu Kämpfen entlang der Waffenstillstandslinie,(12) auf die Indien mit einem Angriff auf breiter Front im Raum Sialkot-Lahore antwortete und einigen Geländegewinn machten, bis am 23.9. ein Waffenstillstand in Kraft trat. Mit sowjetischer Vermittlung kam es im folgenden Jahr (1966) zum Vertrag von Tashkent, der den status quo ante wiederherstellte. Die Kriegsparteien unterwarfen sich einem internationalen Schiedsgericht, das 1968 die endgültige Grenze im Rann von Kutch festlegte. Der dritte, und vorerst letzte, Krieg wurde ausgelöst, als General Yahya Khan, der General Ayub Khan als Militärdiktator abgelöst hatte, sich weigerte, die Macht an das frisch gewählte Parlament abzugeben, in dem die auf regionale Souveränität drängenden Ostpakistani die Mehrheit bildeten, und in einer Militäraktion versuchte, die politische und intellektuelle Elite Ostpakistans auszulöschen. Im Verlauf des folgenden Bürgerkrieges flüchteten Millionen - die Schätzungen gehen bis zu 10 Mio. - Bengalen nach Indien. Nachdem sich Indien Rückendeckung in der Sowjetunion verschafft hatte und Pakistan Indien den Krieg erklärte, eroberten indische Truppen binnen weniger Tage Ostpakistan und zwangen die pakistanische Armee zur bedingungslosen Kapitulation; im Westen gelang den pak. Truppen der erhoffte schnelle Durchbruch nicht; so kam es am 16.12.19971 zum Waffenstillstand und 1972 zum Abkommen von Shimla, das den Verlust Bangladeshs bestätigte und im Westen den status quo wiederherstellte.

An der Waffenstillstandslinie in Kashmir kam es auch danach immer wieder zu Scharmützeln; seit Jahren findet ein Abnutzungskrieg auf dem Siachen-Gletscher, dem höchsten Kriegsschauplatz der Welt, statt. Auch sonst kommt es immer wieder zu Übergriffen, die sich Indien und Pakistan gegenseitig vorwerfen.

Die Niederlage gegen China hatte das indische Selbstbewußtsein nachhaltig erschüttert. Bis dahin wurde nur Pakistan als Gefahr gesehen, das sich aber in Kashmir nicht hatte durchsetzen können; der Streit um das Wasser der Indus-Zuflüsse konnte durch internationale Vermittlung im Indus-Wasser-Vertrag von 1960 beigelegt werden. 1959 war China bereits in Tibet einmarschiert; Indien bot dem Dalai Lama und vielen seiner Anhänger Zuflucht; damit war es mit der indisch-chinesischen Brüderlichkeit der 50er Jahre (Hindi-Chini-Bhai-Bhai) vorbei. Seit 1958 regierten die Militärs in Pakistan, die sich auf Seiten Chinas schlugen: sie hielten sich aus der Tibet-Frage heraus, kündigten 1960 die amerikanischen Stützpunkte nach dem U2-Debakel, verweigerten sich dem Ansinnen der USA 1962, Indien zu unterstützen, und traten 1963 Grenzgebiete an China ab. Im Krieg mit Indien 1965 konnte Pakistan jedoch keine Gewinne verzeichnen, China verhielt sich neutral, ebenso im Krieg von 1971. Seitdem stellt Pakistan allein keine ernstzunehmende Gefahr mehr für Indien dar, wohl aber zusammen mit China, das auch die Führung in Rangoon umwirbt, so daß sich Indien einer völligen Umklammerung auf der Landseite ausgesetzt sieht. Nur so sind die hohen indischen Aufwendungen für das Militär zu verstehen, bei denen Pakistan eine wichtige, aber nicht mehr die entscheidende Rolle spielt. Eine isolierte Betrachtung des Kashmir-Problems dürfte deshalb kaum zu einer tragfähigen Lösung führen.

Die unterschiedliche Sicherheitslage Indiens und Pakistans führte zu unterschiedlichen Außenpolitiken. Während Indien auf Eigenständigkeit bedacht war, nicht nur gegenüber der einstigen Kolonialmacht, suchte Pakistan von anfang an nach Verbündeten gegen seine Hauptnachbarn: gegen das übermächtige Indien, von dem es sich existentiell in Frage gestellt sah, und gegen Afghanistan, das die Grenzziehung von 1893 (Durand-Linie), die das Siedlungsgebiet der Pashtunen durchschnitt, nicht hinnehmen wollte und Ansprüche auf "Pashtunistan", d.h. die Gebiete rechts des Indus erhob (und deshalb z.B. gegen Pakistans Aufnahme in die Vereinten Nationen stimmte). Hoffnungen auf eine wirksame Unterstützung durch die muslimischen Staaten (damals: Ägypten, Türkei) erfüllten sich nicht, in der Blockfreien-Bewegung war Indien (Nehru) einer der Führer; so trat Pakistan früh dem westlichen Verteidigungsbündnis (CENTO, SEATO) bei und ermöglichte den USA Spionageflüge über die Sowjetunion von Pakistan aus. Aber schon zu Beginn der sechziger Jahre begann Pakistan eine Diversifizierung seiner Außenbeziehungen: der junge Energieminister Zulfikar Ali Bhutto holte die Russen zur Exploration der Bodenschätze ins Land und fädelte die Beziehungen zu China ein; über Pakistan reiste später Henry Kissinger nach Beijing, um die Bedingungen des Ende des Vietnam-Krieges auszuhandeln; in der Folge kam es zur Achse USA-China-Pakistan-Iran-Saudi-Arabien, die sich in Pakistan mit der neuen Achse Sowjetunion-Indien kreuzte. Kurz zuvor war Bhutto endlich an die Macht gelangt, wenn auch nur im Rest-Staat. Bei seinem Unternehmen, Pakistan aus der Isolation zu führen, halfen ihm der Shah des Iran und der ebenfalls isolierte Ghaddafi aus Lybien. 1974 gelang es Bhutto die Islamische Gipfelkonferenz in Lahore zu versammeln. Trotzdem erfuhr Pakistan nicht eine internationale Aufwertung, die Indien hätte beunruhigen müssen: wirtschaftlich erholte sich Pakistan nur langsam von dem Verlust von mehr als der Hälfte seiner Bevölkerung, dem Produzenten seiner Haupt-Export-Frucht (Jute) und einem Garanten für Entwicklungshilfe (Armut in Ostpakistan). Zeitgleich mit Indien und Bangladesh versuchte sich Pakistan in sozialistischen Experimenten ("Islamischer Sozialismus"), die sozialistisch nur am Anfang und vor allem in der Rhetorik waren. Im Kreise seiner mächtigen Verbündeten hatte Pakistan kein Gewicht, die Alternative Sowjetunion war durch Indien "besetzt"; daß die Sowjetunion in Pakistan einige Großprojekte durchführen durfte, die westliche Geber verschmäht hatten (Stahlwerk Karachi), beeindruckte die USA wenig. Die Beziehungen zu den USA besserten sich auch nicht, als General Zia 1977 die Macht übernahm und ein für das Ausland abschreckendes "islamisches" Regime begründete (öffentliche Auspeitschungen etc.). Der dramatische Höhepunkt wurde 1979 erreicht, als der Ayatollah Khomeini den Iran aus dem westlichen Bündnissystem herauslöste; in Pakistan ließ Zia seinen Vorgänger Bhutto nach einem zweifelhaften Gerichtsverfahren hängen; im Herbst traf Pakistan die Sanktionen des Symington-Amendment. Nur wenige Tage später kam es als Folge eines Anschlags auf die Kaaba in Mekka zum Sturm von Schülern und Studenten auf die amerikanische Botschaft in Islamabad. Damit war der Tiefpunkt der Beziehungen zwischen Pakistan und den USA erreicht; außenpolitisch konnte Zia nur auf die konservativen arabischen Staaten und evtl. auf den Iran zählen. Der sah sich, kurz nachdem die OPEC die Ölpreise zu einem zweiten Mal heraufgesetzt hatte, in einen heftigen Krieg mit dem Irak verwickelt. Damit war Zias Versuch, Pakistan als südwestasiatische, islamische Nation zu definieren, gescheitert. Allein die sowjetische Invasion in Afghanistan "rettete" Pakistan, das binnen kürzester Zeit zum "Frontstaat" aufrückte. Nach der Logik des Arthashastra des Kautilya, einem frühen indischen Vorläufer Machiavellis, war Afghanistan als Feind des Feindes Indiens Freund, weit mehr als sich dies aus dem indisch-sowjetischen Abkommen von 1971 ergeben hätte. Das bedeutete für Indien eine Position, die eigentlich mit den Prinzipien des Unabhängigkeitskampfes und der Blockfreien-Bewegung unvereinbar war, eine Lage aus der Indien erst durch den Rückzug der Großmächte aus dem Afghanistan Krieg (Genfer Konvention von 1988) befreit wurde.

Nach dem Amtsantritt Präsident Reagans in den USA (1981) und auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges konnte Pakistan wirtschaftlich und militärisch aus dem Vollen schöpfen; das Ende des Engagements der Supermächte in Afghanistan bedeutete denn auch eine Rückstufung Pakistans als Empfänger von Wirtschafts- und Militärhilfe: seit 1990 wegen seiner Atompläne wieder mit Sanktionen belegt und beinahe als terroristischer Staat eingestuft. Der Machtpoker zwischen Benazir Bhutto und Nawaz Sharif, den Präsidenten und der militärischen Führung haben Pakistans außenpolitische Bedeutung reduziert; allein Pakistans Störpotential, d.h. die Unterstützung einer Kriegspartei (Taliban) in Afghanistan (Zugang zu den zentralasiatischen Energiereserven) und seine umstrittene Atom- und Raketenpolitik, haben den Absturz in die außenpolitische Bedeutungslosigkeit verhindert. Die Beziehungen zwischen Indien und China verbesserten sich merklich und waren kurze Zeit so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr;(13) bis im Frühjahr 1998 in Indien die BJP an die Regierung kam und ihre Atomtests explizit mit der Bedrohung durch den "anderen Nachbarn", d.h. China, begründete; theoretisch hätte sich hier eine Friedens-Dividende einstellen können, die bereits bei Ende des Kalten Krieges erwartet worden war.

Da Indiens Bedeutung für Pakistan ungleich größer ist als umgekehrt, ist der Einfluß der pakistanischen Außenpolitik auf Indien nicht so leicht auszumachen. Nach den beiden Waffengängen 1965 und vor allem 1971 bestand für übereilte Reaktionen auch kein Anlaß mehr. Indien konnte feststellen, daß weder die westlichen Verbündeten und China noch die islamischen Staaten bereit waren, sich in die südasiatischen Auseinandersetzungen hineinziehen zu lassen. So bot der Bangladesh-Krieg 1971 wohl eher eine willkommene Gelegenheit als den Anlaß für den 20-Jahres-Freundschaftspakt mit der Sowjetunion 1971, der Indiens Unabhängigkeit unterstreichen sollte. Der Afghanistan-Krieg, bei dem Indien wohlwollende Unterstützung für die Sowjetunion erkennen ließ, machte Indien aber schnell klar, daß es an einem Überrollen Pakistans durch die Sowjets (wie diese unverhohlen androhten) kein Interesse haben konnte. Der Krieg bot der pakistanischen Armee aber auch die Möglichkeit zur Modernisierung, einer der Gründe für die gewaltige Aufrüstung Indiens seitdem. Aus dem ersten Golfkrieg (Irak-Iran) hielt sich Indien ebenso wie Pakistan heraus, vom zweiten Golf-Krieg (Kuweit) waren beide Staaten betroffen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen: In Kuweit hatten vor allem Pakistani, im Irak Inder gearbeitet. Indiens Unterstützung der Alliierten ging weniger weit als Pakistans, es zeigten sich aber auch die guten Beziehungen Indiens zu den islamischen Staaten; die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel (1992) erfolgte ohne Komplikationen.

Inwieweit die beiden Regierungen die Konflikte im jeweiligen Nachbarland (Kashmir, Ostpakistan) schüren, ist Gegenstand einer heftigen Diskussion, die von gezielten Indiskretionen und Desinformation nicht frei sein dürfte; das z.T. unkoordinierte Nebeneinander ziviler und militärischer Dienste kompliziert die Situation. Zulfikar Ali Bhuttos Sohn Murtaza und seine "Al-Zulfikar" im Sind sollen logistische Unterstützung in Indien erhalten haben; als Revanche soll Pakistan Anhängern der Khalistan-Bewegung im Punjab Zuflucht gewährt haben;(14) Unruhen in Karachi, Bombay und anderswo werden stets der foreign hand des (meist nicht explizit genannten) Nachbarn zugeschrieben.

Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks relativierte sich auch der Wert regionaler Zusammenschlüsse, die die USA zur Eindämmung der "roten Flut" ins Leben gerufen hatten; allein in Südasien klaffte eine Lücke, weil Indien keinem Bündnis beitreten wollte; auch Pakistan mußte früh erkennen, das dieses Bündnissystem nicht seinen Interessen diente. Dies galt auch für den zivilen Ableger des CENTO, die Regional Cooperation for Development (RCD), die Pakistan mit der Türkei und dem Iran verband; Afghanistan weigerte sich beizutreten. Diese Organisation entwickelte kaum Leben und verlor ihre Funktion nach der iranischen Revolution. Schon 1981 hatte der Präsident Bangladeshs zu einer südasiatischen Gemeinschaft nach Muster der ASEAN aufgerufen, nachdem sich herausstellte, daß diese keine südasiatischen Staaten aufzunehmen bereit war. Da Pakistan auch in Südwestasien keinen aufnahmebereiten Club (Gulf Council for Cooperation, Arabische Liga) fand, kam es 1985 zur Gründung der SAARC, an die sich seitdem große Hoffnungen knüpfen. Hier wählte man den Weg, die konfliktträchtigen bilateralen Fragen ("contentious and bilateral") von vornherein auszuklammern, was der Organisation aber allen Gestaltungsraum nimmt, da Indien auf Bilateralismus besteht und die anderen Staaten keine gemeinsamen Grenzen haben. So bietet denn die SAARC vor allem ein Diskussionsforum auf allen Ebenen, während alle Staaten immer wieder nach anderen Allianzen Ausschau halten: Pakistan wurde Mitglied des RCD-Nachfolgers Economic Cooperation Organisation (ECO), der auch Afghanistan und die sechs ehemaligen Sowjetrepubliken mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung umfaßt; weder Indien noch Pakistan wurden Mitlgied in der APEC oder zu den aisatisch-europäischen Gesprächen 1996 und 1998 hinzugezogen.

Pakistan hatte einst die direkten Kontakte zwischen den USA und China vermittelt, die zur Beendigung des Vietnam-Krieges führten; am Anfang der Beziehungen standen sportliche Begegnungen, nämlich Tischtennis (Ping-Pong-Diplomatie). In Südasien nehmen diese Rolle vor allem Kricket-Spiele ein, insbesondere seit Präsident Zia ein Spiel in Indien als "Privatmann" besuchte. In den letzten Jahren gab es aber auch eine Politisierung des Sports, die dazu führt, daß Begegnungen ausfallen (müssen), weil in Pakistan Kaschmir-Tage begangen werden oder in Indien ein Kricket-Platz umgepflügt wird, um ein Länderspiel zu verhindern. Video und Fernsehen sorgen aber dafür, daß man wieder mehr über einander weiß. Vor allem im Ausland kommen sich Inder und Pakistani nahe, werden sie doch etwa beide als "Asians" in den Golfstaaten oder als "Pakis" in Teilen Englands wahrgenommen. "Indische" Restaurants entpuppen sich häufig als von Pakistani betrieben.
 

Die außenpolitische Dimension: Entfernte Nachbarn

Am 14. März 1998 wies die pakistanische Regierung einen indischen Diplomaten aus, weil Pakistan unwiderlegbare Beweise ("inconvertible evidence") habe, daß er an Akten der Spionage und Subversion beteiligt sei; die indische Regierung folgte, wie in solchen Situationen üblich, sofort mit der Ausweisung eines pakistanischen Diplomaten. Derartige wechselseitigen Ausweisungen hat es immer wieder gegeben, zumal nach Attentaten. Im vorliegenden Fall lastet die pakistanische Regierung dem indischen Geheimdienst RAW (Research and Analysis Wing) Bombenattentate auf Eisenbahnzüge bei Multan und Pattoki vor, bei denen mehrere Menschen getötet und etliche verletzt wurden.(15) Die indische Presse konterte, daß Pakistan dieses Mal schneller als Indien reagiert habe, nachdem der pakistanische Geheimdienst ISI (Inter Services Intelligence) für das Attentat in Coimbatore verantwortlich sei.(16) Auch für die Eisenbahn-Attentate im Dezember 1997 und das Attentat in Bombay wird Pakistan wieder verantwortlich gemacht. Wie so häufig wählte Pakistan ein internationales Forum für seine Vorwürfe, in diesem Fall den Islamischen Gipfel in Doha (Qatar), während Indien, das eine Politik des Bilateralismus vorzieht, in der schwierigen Phase der Regierungsbildung nach den unentschiedenen Wahlen vom Frühjahr 1998 steckte. Keine Seite war jedoch daran interessiert, die Situation völlig außer Kontrolle geraten zu lassen; Pakistan verschob deshalb erst einmal den ersten Test seiner neuen Mittelstrecken-Rakete Ghauri (benannt nach dem muslimischen Eroberer Nordindiens im zwölften Jahrhundert);(17) der erfolgreiche Test fand dann kurz vor der Südasien-Reise des US-Botschafters bei den Vereinten Nationen und nach den verbalen Attacken der BJP statt. Nach den Atomtests vom Mai 1998 wurde wieder Verhandlungsbereitschaft signalisiert.

Auch dieses Mal ist zu beobachten, daß die Spannungen in Zeiten politischer Unsicherheiten und schwacher Regierungen zunehmen. 1997 sah das noch ganz anders aus: Damals hatte Nawaz Sharif in Pakistan einen Erdrutsch-Sieg errungen, und mit Premierminister Gujral war in Indien ein erfahrener Außenpolitiker an die Macht gekommen, der zwar einer Minderheiten-Regierung vorstand, aber darauf hoffen konnte, daß keine Partei an einer weiteren Wahl Interesse haben könne. Auf dem SAARC-Gipfel auf den Malediven schienen sich die beiden Führer prächtig zu verstehen; daß sie beide Flüchtlinge waren und sich auf Punjabi unterhielten, galt als Zeichen einer geradezu bahnbrechenden Annäherung.(18) Die Euphorie wurde rasch durch Berichte über Artilleriegefechte in Kashmir gedämpft,(19) die allgemein als Warnung militärischer (und vielleicht auch politischer) Kreise gesehen wurden, die Annäherung nicht zu weit zu treiben. In den nächsten Monaten konnte Nawaz Sharif zwar seine Macht ausbauen, nachdem er sich gegen den Präsidenten und gegen den Obersten Richter hatte durchsetzen können, dafür drohten aber innerparteiliche und wirtschaftliche Schwierigkeiten; in Indien entzog der Indian National Congress der Regierung die Unterstützung (wohl nicht wegen der Pakistan-Politik), bei den folgenden Wahlen im Frühjahr 1998 konnte die BJP zwar zulegen; trotzdem blieben die Mehrheitsverhältnisse erst einmal unklar. Insgesamt eine Situation, die der politischen Führung weder in Indien noch Pakistan ein Entgegenkommen gegenüber dem Nachbarn zuließ. In der Allianz der Parteien um die BJP gibt es höchst unterschiedliche Positionen: für die Regionalparteien hat Hindutva längst nicht die zentrale Bedeutung wie für die BJP.

Auch wirtschaftlich wuchsen die Unsicherheiten: Weder Indien noch Pakistan gelangen Wachstumsraten wie in den ost- und südostasiatischen Staaten; allerdings blieben sie mit ihrer stärker regulierten Wirtschaft von den Turbulenzen Südostasiens erst einmal verschont. Unheil stellte sich aber durch den Verlust der Kundschaft (etwa der Garnexporte Pakistans) und intensivere Konkurrenz durch die Abwertung der südostasiatischen Währungen ein, vor allem im Textilbereich. Der bilaterale Handel Indiens und Pakistans blieb davon allerdings mangels Masse unbeeindruckt.
 

Die innenpolitische Dimension: Nützliche Feinde

Die beiden Nachbarn sind sich, d.h. ihren Machteliten, als Feinde durchaus nützlich. Dies gilt zumal für das Militär, das weit mehr wirtschaftliche Ressourcen in Anspruch nimmt, als sich aus der Position "Verteidigung" im Staatshaushalt ablesen läßt.(20) Beide Länder unterhalten Berufsarmeen, deren gemeinsame Wurzeln in der Söldnertruppe der Kolonialmacht liegt; der Beitrag der Armee zur Unabhängigkeit ist bescheiden (sieht man einmal von der Indian National Army und der Meuterei der Marine ab) und zur Eigenstaatlichkeit Pakistans so gut wie nicht vorhanden.(21) Beide Armeen haben sich ihre weitgehende Autonomie und ihre unzähligen Privilegien bis heute erhalten mit dem einen, entscheidenden, Unterschied, daß die pakistanische Militärführung mehrmals die Staatsmacht übernahm, während die indische Armee zu den seltenen Ausnahmen in der vormaligen "Dritten Welt" gehört, die sich immer aus dem politischen Geschehen herausgehalten hat und sich der zivilen Führung unterordnete.(22) Der Preis für die Zurückhaltung - in Pakistan seit dem plötzlichen Tod des ehemaligen Diktators General Zia ul Haq - ist eine üppige finanzielle und technische Ausstattung: In Indien eher als in Pakistan hatte die Armee einen maßgeblichen Anteil an der Industrialisierung, nicht nur im Rüstungsbereich, sondern auch in der Schwerindustrie, dem Fahrzeugbau, der Nuklear- und Weltraumtechnologie und im Informations- und Telekommunikationsbereich. Während in Pakistan aber eher auf importierte "latest technology" und "state of the art" im Rahmen der Militärhilfe aus den USA und China oder durch kommerzielle Käufe mit finanzieller Hilfe befreundeter islamischer Staaten setzte, baute Indien planmäßig seine Forschung und Entwicklung im universitären und außeruniversitären Bereich aus: der Erfolg Indiens in der Informationstechnologie (Entwicklung und Export von Computer-Software) steht hiermit in einem direkten Zusammenhang. Der Ausbau der Infrastruktur ist ebenfalls ein Anliegen des Militärs, wobei man in Indien mehr auf die Eisenbahn und in Pakistan mehr auf den Straßentransport setzte. Allerdings hat Indien hier viel mehr Sorgen mit China, das über ein weites, dünn besiedeltes und topographisch anspruchsvolles Grenzgebiet verfügt, während Indiens Hauptsiedlungsgebiet gleich am Fuße des Grenzgebirges beginnt. Überhaupt gelten Indiens Anstrengungen viel mehr China, vor allem im Hochtechnologiebereich. Das zeigt sich ganz besonders bei Kernwaffen und Trägersystemen. Nach dem militärischen Desaster 1971 ließ sich Pakistans Premierminister Zulfikar Ali Bhutto 1972 in Multan von seinen führenden Militärs und Wissenschaftlern versprechen, eigene Kernwaffen zu entwickeln; nur zwei Jahre später brachte Indien ein "peaceful nuclear device"(PND) nahe der pak. Grenze zur Implosion: eine deutliche Warnung an den Nachbarn und ein Beweis der politischen Eigenständigkeit gegenüber den Großmächten. Zugleich verstärkte Indien, wie Pakistan von Energieimporten abhängig, seine zivile Nuklearforschung, um verstärkt Kernenergie einsetzen zu können. Bis zum Mai 1998 verzichteten beide Länder auf Atomtests, wenn man von Gerüchten wie dem einer pak. Zündung in Singkiang absieht. Beide Länder bemühen sich um Trägersysteme, wobei die inzwischen erfolgreiche indische Mittelstreckenrakete kaum für einen Einsatz in Pakistan erforderlich ist: das gesamte Indus-Tal ist keine 300 km von der indischen Grenze entfernt. Die Behauptung Dr. Qadeers, des langjährigen Leiters des pakistanischen Atomforschungsprogramms, daß pakistanische Raketen jeden Winkel Indiens erreichen könnten,(23) ist inzwischen bewiesen worden und unterstreicht den Anspruch Pakistans auf militärische Parität.(24)

Die Nützlichkeit des Nachbarn besteht noch mehr im Politischen: Aber auch hier entsprechen sich die Verhältnisse nur bedingt: Indien eignet sich in Pakistan weit mehr als Wahlkampfthema als Pakistan in Indien. Selbst der Verweis auf die Bedrohung durch eine womöglich illoyale und schnell wachsende muslimische Bevölkerung in Indien verfängt dort nicht überall als Thema, zumal nicht in grenzfernen Gebieten mit einer weniger zahlreichen Muslim-Bevölkerung. Dies gilt aber nicht im Umkehrschluß, wie die Wahlniederlage der BJP in Rajasthan zeigt.

Bleibt die Frage der Nützlichkeit des bilateralen Konflikts für Dritte:(25) Rückblickend kann man sagen, daß Indiens und Pakistans außen- und sicherheitspolitische Orientierung maßgeblich vom Streit mit dem Nachbarn bestimmt wurde. Dies ist nicht ohne Einfluß auf den Verlauf des kalten Krieges gewesen: eine völlige "Eindämmung" (containment) des Ostblocks fand nicht statt; ohne die Bedrohung im Westen hätte Indien wohl eine entschiedenere Position im Afghanistan-Krieg bezogen. In der post-bipolaren Ära dürften die Nutznießer anderer Art sein: Rauschgift- und Waffenhandel gedeihen in Spannungsräumen besonders gut; daß sich politische Bewegungen auf diese Art leicht finanzieren können, dürfte spätestens seit dem Afghanistan-Krieg feststehen.(26)
 

Die ökonomische Dimension: Wirtschaftspartner?

Über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und Pakistan läßt sich nur wenig sagen: der Umfang des Handels ist gering, auch wenn man den Schmuggel mit einbezieht.(27) Die indischen Exporte nach Pakistan erreichten zwar 1996 mit einem Volumen von 196 Mio. US$ einen Höchststand, aber immer noch erst 15 v.H. der Exporte in die SAARC-Staaten und 0,6 v.H. aller Exporte. Die indischen Importe aus Pakistan betrugen 1996 mit 41 Mio. US$ nur einen Bruchteil (das bisherige Maximum wurde 1992 mit 136 Mio. US$ erreicht).(28) Seit Jahrzehnten ist nur je ein Straßen- und Bahnübergang zwischen den beiden Nachbarn, beide bei Lahore (Wagah), geöffnet; der Verkehr ist gering, die Prozedur umständlich, auch Transithandel findet kaum statt, als Folge der schwierigen Verhältnisse im Iran und in Afghanistan und dank der restriktiven indischen Transportbestimmungen. Über die Öffnung eines weiteren Übergangs (im Sind) wird immer wieder spekuliert; der Seeverkehr ist nicht bedeutend, für einen Flug fehlt es den meisten sowohl am Geld als auch an einer Einreisegenehmigung. Flugverbindungen existieren nur zwischen Bombay und Karachi, New Delhi und Karachi und New Delhi und Lahore; eine direkte Flugverbindung zwischen den beiden Hauptstädten gibt es nach wie vor nicht; die Telekommunikation zwischen beiden Staaten hat sich erst in den letzten Jahren verbessert. Welchen Umfang und welche Struktur der Handel ohne Restriktionen haben würde, läßt sich nur erahnen: schließlich wurden 1947 ein einheitliches Wirtschaftsgebiet geteilt und uralte Transport- und Reisewege durchtrennt. Im Punjab spricht man auf beiden Seiten der Grenze die gleiche Sprache (Punjabi), Urdu und Hindi entstanden aus demselben Hindustani, Essen und Kleidung sind ähnlich, wenn nicht gleich; kurz, es gibt keine Unterschiede zwischen den beiden Ländern, die nicht zumindest innerhalb Indiens noch ausgeprägter sein können. Angesichts der bestehenden Restriktionen fragt man sich allerdings, wie begründet die Erwartungen sein können, die an die vereinbarte South Asian Preferential Trade Area (SAPTA) geknüpft werden. Die Tatsache, daß beide Länder der World Trade Organisation (WTO) beigetreten sind, sollte eigentlich ausreichen, den bilateralen Handel in andere Dimensionen wachsen zu lassen (Meistbegünstigung, Verbot mengenmäßiger Begrenzungen). Immerhin sind die Wechselkurse der beiden Währungen zwar nicht freigegeben, aber doch realistisch. Durch ihre vielen internationalen Aktivitäten (und international verstreut lebenden Verwandten) sind sich die führenden Wirtschaftpersönlichkeiten oft auch persönlich bekannt.

Erwartungen, die an der Komplementarität der beiden Länder ansetzen, leiden unter ihren unrealistischen Annahmen: In der Außenhandelsstatistik werden zum Teil höchst unterschiedliche Waren zusammengefaßt, so daß der Eindruck entsteht, Exporte des einen Landes ließen sich leicht (und vorteilhaft) in das andere Land umlenken. Tatsächlich tauschen Länder aber besonders emsig ähnliche Güter aus. Die Erfahrungen in Fällen, wo traditionelle Wirtschaftsgebiete über längere Zeit geteilt waren, zeigen zudem, daß nach Aufhebung der Trennung ganz andere Waren ausgetauscht werden, als zuvor von den Teilgebieten international gehandelt wurden; im Falle einer Aufhebung aller Handelsrestriktionen (und womöglich auf völliger Freizügigkeit) muß mit nachhaltigen Änderungen der Wirtschaftsstruktur gerechnet werden.

Im Falle Pakistans wäre auch noch der Transithandel zu nennen: aus topographischen Gründen
beschränkte sich Indiens Fernhandel zu Lande bis in dieses Jahrhundert hinein auf die Karawanen durch das Gebiet des heutigen Pakistan nach West- und Zentralasien. Der Eisenbahnverbindung Indiens mit Südwestasien und Europa fehlt noch immer ein Teilstück im Iran; aber in den sechziger und siebziger Jahren hatte der Straßentransport rasch zugenommen, trotz aller bürokratischen Beschränkungen in Indien; seit der Revolution im Iran und dem Krieg in Afghanistan ist er fast völlig zum Erliegen gekommen; mit dem Wirtschaftsaufschwung in Indien könnte er rasch wieder zunehmen. Im Gespräch sind auch Rohrleitungen für Erdöl und Erdgas aus dem Iran und aus Zentralasien, die über pakistanisches Gebiet laufen müßten, ist doch Indien einer der großen Energieabsatzmärkte der Zukunft. Dagegen hat Indien kaum Bedeutung für Pakistan als Transitland: nach China besteht eine direkte Straßenverbindung über den Khunjerab Paß (Indus Super Highway), der Handel mit Bangladesh ist gering und mit Myanmar völlig unbedeutend und per See billiger; der Transit nach Nepal und Bhutan ist nur politisch von Bedeutung.

Pakistan, dessen Landwirtschaft wie die kaum eines anderen Landes auf künstlicher Bewässerung beruht, ist in der strategisch ungünstigen Lage am Unterlauf seiner großen Ströme. Dieses Problem wurde bereits 1960 (Indus-Wasser-Vertrag) dadurch gelöst, daß Pakistan das (fast) alleinige Nutzungsrecht der drei westlichen, und besonders wasserreichen, Flüsse Indus, Jhelum und Chenab zugesprochen bekam und Indien das der drei östlichen Flüsse Ravi, Beas und Sutlej. Indien leitet das Wasser "seiner" Flüsse auf eigenes Gebiet um, bevor sie die Grenze erreichen; Pakistan füllt die trockengefallenen Unterläufe von Ravi und Sutlej (der Beas mündet bereits auf indischem Gebiet in den Sutlej) durch ein großangelegtes Verbindungskanalnetz auf. Diese Regelung hat sich politisch als so segensreich herausgestellt, daß Indien Bangladesh eine ähnliche Lösung für die Aufteilung des Wassers von Ganges und Brahmaputra vorgeschlagen hat.
 

Ausblick: Weiterhin erfolgreiches Krisenmanagement?

Nach Berechnungen der VN wird Indien im Jahre 2050 China an Bevölkerungszahl überholt haben, Pakistan wird dann das drittvolkreichste Land der Erde sein. Daß Indien und Pakistan einen vergleichbaren wirtschaftlichen Aufschwung erleben werden, zeichnet sich nicht ab. Bei einem Anhalten der Spannungen dürften das Streben nach militärischer Parität (Indiens mit China, Pakistans mit Indien) weiter zu Lasten der wirtschaftlichen und sozialen Lage und der innenpolitischen Stabilität gehen.

Von den drei Kriegen ist allenfalls der von 1965 bewußt (von Pakistan) angezettelt worden; der Kashmir-Krieg 1947/48 entstand aus den ungeregelten Umständen der Teilung, der Bangladesh-Krieg 1971 aus dem Fehlen jeglicher Bereitschaft der militärischen und politischen Führung (West-)Pakistans, die Entscheidung der Wahl von 1970 zu akzeptieren. Daß es zu keinen weiteren größeren Kriegshandlungen gekommen ist, zeigt, daß es durchaus erfolgreiches Krisenmanagement gegeben hat und gibt. Als herausragende Leistungen wurden der Indus-Wasser-Vertrag von 1960, die Unterwerfung unter ein internationales Schiedsgericht im Falle des Rann of Kutch und die Gründung von SAARC und SAPTA bereits genannt. Zu nennen sind auch das 1988 geschlossenene Abkommen, nukleare Anlagen im Kriegsfalle nicht anzugreifen, und der 1991 stattgefundene Austausch von Listen entsprechender Einrichtungen, sowie etliche private Initiativen, die sich um eine Verbesserung der Beziehungen bemühen. Dabei gibt es natürlich auch Rückschritte, wie die Schließung der seit einigen Jahren bestehenden Generalkonsulate in Bombay und Karachi, oder die Gründung einer "Mini-SAARC", die Indien mit Bangladesh, Nepal und Bhutan gebildet hat,(29) und die Atomtests vom Mai 1998.

1. Kuldip Nayar: Distant neighbours: a tale of the subcontinent. Delhi: Vikas. 1972.

2. Im Deutschen ist Südasien kein neuer Begriff: er wurde vor dem Zweiten Weltkrieg eher häufiger verwendet als heute, allerdings meist unter Einschluß von Südost- und zuweilen auch von Südwestasien (Türkei, Arabien); vgl. auch meinen Beitrag: Struktur- und Entwicklungsprobleme Südasiens. In: Handbuch der Dritten Welt, hrsg. von Dieter Nohlen und Franz Nuscheler. Band 7: Südasien und Südostasien. 3. Aufl. Bonn: J.H.W. Dietz Nachf. 1994. pp. 14-53.

3. Samuel Huntington: The clash of civilzations and the remaking of world order. New York: Simon & Schuster. 1996. - Idem: Clash of civilzations. In: Foreign affairs. Summer 1993.

4. Stephen P. Cohen (ed.): Nuclear proliferation in South Asia. New Delhi: Lacer International / Karachi: Mackwin. 1991.

5. Christian Wagner: Regionale Kooperation in Südasien: Vorgeschichte und Bestandsaufnahme der SAARC. In: Aussenpolitik. Zeitschrift für internationale Fragen. Hamburg: Interpress. 44(1993)2. pp. 181-190. - Vgl. auch seinen Beitrag zur Außenpolitik in diesem Jahrbuch.

6. Jinnah: Speeches and Writings, vol. i, p. 153. Nach: Richard Symonds: The making of Pakistan. Karachi: Allies Books. 1966 (London: Faber & Faber. 1950). p. 57.

7. Walter K. Anderson and Shridhar D. Damle: The brotherhood in saffron. The rashtriya swamyamsevak sangh and Hindu revivalism. New Delhi: Vistaar. 1987 ([Boulder, Colorado:] Westview. 1987).

8. So im Fernsehen (BBC) im März 1998.

9. India's aggressive designs: N-policy may be reviewed, says Gohar. In: Dawn. Mar 17, 1998.

10. Citha D. Maaß: Die Außenpolitik. In: Dietmar Rothermund (Hg.): Indien: Kultur, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Umwelt. Ein Handbuch. München: Beck. 1995. pp. 450-482, hier: p. 459.

11. Hans Frey: Der indisch-pakistanische Konflikt in den Jahren 1958-1968. Beiträge zur Südasienforschung 38. Wiesbaden: Franz Steiner. 1978. xix, 234 p.

12. Amjad Ali Khan Chaudhry, Brigadier (Retd.): September '65. Before and after. Lahore: Ferozsons. 1977. S. 40.

13. Besuch des chinesischen Präsidenten Jiang Zemin in Delhi im Frühjahr 1997. Mark Nicholson: India-China air links agreed. In: Financial Times. May 21, 1997. p. 8

14. Raja Anwar: The terrorist prince: the life and death of Murtaza Bhutto. London: Verso. 1997. pp. 193sqq.

15. Faraz Hashmi: Subversion charges traded. In: Dawn, Mar 3, 1998

16. K. Subrahmanyam: Pakistan pulls a fast one this time. In: The Economic Times. Mar 16, 1998

17. Faraz Hashmi: Pakistan gives up plan to test missile. In: Dawn. Mar 16, 1998.

18. Amal Jayasinghe: Gujral and Sharif seek 'clean slate'. In: Financial Times. May 13.1997. p. 6.

19. Khozem Merchant: India denies missile claims ahead of Islamabad talks. In: Financial Times. June 6, 1997. p. 5.

20. Vgl. mein Beitrag: Pakistan. In: Veronika Büttner, Joachim Krause (Hrsg.): Rüstung statt Entwicklung? Sicherheitspolitik, Militärausgaben und Rüstungskontrolle in der Dritten Welt. Internationale Politik und Sicherheit Band 45. Baden-Baden: Nomos. 1995. pp. 160-183. - Vgl. auch: Citha D. Maaß: Indien. Ibid. pp. 130-159.

21. Stephen P. Cohen: The Indian army: its contribution to the development of a nation. New edition. Delhi: Oxford UP. 1990 (1971). - Idem: The Pakistan army: images of war, visions of peace. Berkeley: University of California Press. 1984.

22. Dipankar Banerjee: Die Verteidigung. In: Dietmar Rothermund (Hg.): Indien. Op. cit. pp. 427-449

23. Wörtlich, so laut Dawn: "our missiles can reach any part of India and we have full ability to defend ourselves." Dr Qadeer's interview: Nuclear programme not rolled back. Dawn. Karachi, Mar 18, 1998.

24. Als offizieller Termin des Raketen-Tests gilt der 6.4.1998; ein erster Test soll jedoch schon am 18.1.1998 stattgefunden haben. Vgl. z.B. Hasan Akhtar: Pakistan test-fires Ghauri missle. In: Dawn. Internet edition. April 7, 1998. - Amit Baruah: Pak. tests 1,500 km range missile. In: The Hindu Online. Feb 11, 1998.

25. Stephen Philip Cohen: American interests and the India Pakistan conflict. In: Jasjit Singh (ed.): Asian security. Old paradigms and new challenges. New Delhi: Lancer Internatonal in association with Institute for Defence Studies and Analysis. 1991. pp. 133-154.

26. Diego Cordovez, Selig S. Harrison: Out of Afghanistan: the inside story of the Soviet withdrawal. New York, NY: Oxford UP. 1995. p.161.

27. Der pakistanische Schwarzmarkt ist hochkompetitiv; daß indische Waren darin die Bedeutung haben sollten, die ihnen in Indien gerne zugemessen wird, hält der Verfasser nach eigenen Eindrücken für Wunschdenken.

28. Eigene Berechnungen (Welt: DOTS) nach: IMF. Direction of trade statistics, 1994 und 1997.

29. Kasra Naji: Asian nations plan new regional grouping. In: Finanacial Times. April 3, 1998. p. 4.



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