BHUTAN - Zeittafel
eine frühere Fassung erschien in "Munzinge-Archiv", Ravensburg
ab 7. Jh.
Eindringen des Buddhismus aus Tibet (und Indien)
Mitte 8. Jh.
Padmasambhava führt die Nyingmapa-Tradition des Buddhismus ein
10.-17. Jh.
Existenz unabhängiger Fürstentümer
ab 12. Jh.
Errichtung von 'Dzongs' - Klosterburgen - als Sitze weltlicher und
geistlicher Macht
13. Jh.
Phajo Dugom Shigpo verhilft der Drukpa-Kargyü-Tradition des Buddhismus
zur allgemeinen Anerkennung
1616-52
Einigung des Landes durch Reichsgründer Shabdung (Zhabdung) Ngawang
Namgyal (1594-1651); Begründung der theokrat. Herrschaft; Durchsetzung
der Drukpa-Kargyü-Tradition als beherrschende Staatsreligion; Kodierung
von Gesetzen etc.
1773-74
Anglo-bhutanische Kriege (1865: Vertrag von Sinchula) 1864-65
ab Ende 19. Jh.
Nepalesische (und indische) hinduistische Einwanderer siedeln im Süden
des Landes
1907 Inthronisierung (mit brit. Unterstützung) von Ugyen Wangchuk als erstem erblichen König
1910 Abkommen von Punakha: Bhutan unterstellt sich dem Schutz Britisch-Indiens, das sich zugleich zur Nichteinmischung in Bhutans innere Angelegenheiten verpflichtet
1949 Ablösung des Protektoratsvertrages durch einen Freundschaftsvertrag mit dem nunmehr unabhängigen Indien; Verpflichtung Bhutans, sich in außenpolitischen Angelegenheiten vom Rat Indiens leiten zu lassen
1952-72 Regierungszeit des 'Reformkönigs' Jigme Dorji Wangchuk, des Architekten der politischen und wirtschaftlichen Institutionen des modernen Bhutan
1953 Gründung der Nationalversammlung (Thsogdu)
1956 Gesetz über Landreform
1958 (1961, 1966) Militärische Schutzgarantien der indischen Regierung für Bhutan
1959/60 Rund 6.300 tibet. Flüchtlinge kommen ins Land; Schließung der Grenzen mit China
1961 Einführung des 5-Jahres-Entwicklungsplans
1962 Beitritt zum Colombo-Plan
1968/69 Initiative des Königs zur konstitutionellen Monarchie
1971 Beitritt zur UNO
1972 Tod von König Jigme Dorji Wangchuk; Jigme Singhye Wangchuk 17jährig inthronisiert
1974 (Mai) Gescheiterter Attentatsversuch auf den König unter Beteiligung mehrerer bedeutender Tibeter
1974 (Juni) Offiz. Krönungsfeierlichkeiten für Jigme Singhye Wangchuk
1974 Anspielung des Außenministers auf die Notwendigkeit einer Revision des Vertrages von 1949 mit Indien. Vorsichtige Öffnung des Landes für den Tourismus
1981 Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Bangladesch
1983 Gründungsmitglied der SARC (South Asian Regional Co-operation)
1984 Beginn von Grenzverhandlungen mit der VR China
1985 Treffen der SARC-Mitglieder in Thimphu; Mitunterzeichnung der Gründungsakte der SAARC (South Asien Association of Regional Co-operation) in Dhaka; vielbeachtete Rede des Königs.
1985 Rev. Staatsbürgerschaftsgesetz - erweist sich als eine Ursache für spätere ernste innenpolitische Probleme
1987-92 Sechster Entwicklungsplan
1988 Massenausweisungen von "Non Nationals"
1988 (Sept.) Indischer Premier Rajiv Gandhi besucht Bhutan
1988 (Nov.) Offizielle Zeremonien der Heirat des Königs mit vier Schwestern; (8jähriger) Kronprinz vorgestellt
1988 (Dez.) Aufnahme diplomat. Beziehungen mit Pakistan; Teilnahme des Königs am SAARC-Gipfel in Islamabad
1989 (April/Mai) "Bhutanisierungskampagne": Programm zur Neuverfestigung/Hegemonie der traditionell dominierenden buddh. Kultur der alteingesessenen Bevölkerung in die Wege geleitet - weitere wesentliche Ursache, verbunden mit rigorosen Durchsetzungspraktiken, für Unmut, Aufbegehren oder Flucht der hinduist. ethnischen nepalesischen Bevölkerung
1989 Staatsbesuch des Königs in Indien (Juli); Teilnahme am Blockfreien-Gipfel in Belgrad (Sept.)
1989 (Sept.) Zusammenfassung der - fortbestehenden - 18 Distrikte in vier Verwaltungszonen abgeschlossen
1990 (Jan.) Besuch des Königs in Indien, Kuwait, Bahrain
1990 (Aug.) 7. bhutanisch-chinesische Gesprächsrunde über Grenzfragen (in Thimphu): Aussicht auf Lösungen in naher Zukunft
1990 Gründungen von - in Bhutan verbotenen - oppositionellen Gruppen durch ethn. nepalesische Flüchtlinge, insbes. der "Bhutan People's Party" (Nachfolgeorganisation des 1989 gebildeten "People's Forum for Human Rights")
1990 Verschärfung der fast täglich mit Gewalttaten verbundenen Unruhen im Süden
1990 (19.-23.9.) Eskalation zu offener, blutiger Revolte bei Massendemonstrationen von Flüchtlingen aus grenznahen Lagern in Indien
1991 Fortsetzung der Unruhen; Mitte d. J. insbesondere in Samchi, Sarbhang und Gaylegphug
1991 (Sept.) Besuch des Königs in Indien
1991 (Nov.) König sagt am 1. Nov. Teilnahme am für den 7.-9.11. geplanten SAARC-Gipfel ab; Konferenz findet nicht statt
1992-97 Siebter Entwicklungsplan
1993 Gespräche zwischen Bhutan und Nepal über die Rückführung der Flüchtlinge
1994 (4.4.) Nepal und Bhutan einigen sich auf eine Umsetzung des 1993 geschlossenen Abkommens zur Kategorisierung der rund 100.000 Flüchtlinge aus Bhutan in Nepal
1994 (20.9.) Die Premierministerin von Bangladesh, Khaleda Zia, besucht Bhutan
1995 (2.-4.5.) Achtes Gepfeltreffen der SAARC in New Delhi
1996 (4.-8.4.) Die siebte Runde von Ministergesprächen zwischen Bhutan und Nepal über das gemeinsame Flüchtlingsproblem verläuft in der nepalischen Hauptstadt Kathmandu ergebnislos
1996 (Aug.) Der indische Außenminister Gujral besucht Bhutan
1996 (10.9.) Bhutan, Indien und Libyen stimmen als einzige gegen den UN-Vertrag über ein weltweites Verbot von Atomtests
1997 (2.4.) Die Außenminister von Indien, Bangladesh, Nepal und Bhutan vereinbaren in Kathmandu eine verstärkte Zusammenarbeit ihrer Länder vor allem auf dem Gebiet des Transitverkehrs, der Wassserkraft und des Wassermanagement
Zu Bhutan Wirtschaft, Sozialstruktur, Literatur - Hauptseite von Wolfgang-Peter. Zingel